08.03.2023

Grunderwerbsteuer endlich reformieren!

BdSt für Senkung der Grunderwerbsteuersätze

In einer wissenschaftlichen Studie hat das renommierte Wirtschaftsforschungsinstitut IFW Kiel dargelegt, dass eine höhere Grunderwerbsteuer die Bauaktivitäten hemmt. Heißt: In Bundesländern, in denen der Steuersatz hoch ist, werden weniger Wohnungen gebaut als in Bundesländern mit niedrigem Satz. Vor diesem Hintergrund fordert der Bund der Steuerzahler, die Grunderwerbsteuer zu senken. Dies fördert den Neubau und kann Wohnungsnot lindern.

Wie sinnvoll und dringend eine Senkung der Grunderwerbsteuer wäre, belegt eine aktuelle Studie des Instituts für Weltwirtschaft Kiel. Demnach zahlen sich niedrige Grunderwerbsteuern für die Bundesländer letztlich aus. Denn: Bayern und Sachsen haben ihre Steuersätze im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern seit dem Jahr 2007 nicht erhöht. Im Gegenzug waren in diesen beiden Ländern die Bauinvestitionen um ein Vielfaches höher als die Grunderwerbsteuer-Mehreinnahmen, die durch Steuersatzerhöhungen hätten erzielt werden können.

Der Bund der Steuerzahler plädiert seit langem für eine Reduktion der Grunderwerbsteuersätze und für die Einführung von Steuerfreibeträgen beim Immobilien-Ersterwerb von Familien. Im Koalitionsvertrag hat die Ampel vereinbart, in diese Richtung aktiv zu werden. Doch bislang fehlt es an parlamentarischen Vorstößen. Der Bund der Steuerzahler fordert deshalb die Ampel dazu auf, gemeinsam mit den Bundesländern die Aktivitäten endlich zu intensivieren, um die Hürden für den privaten Immobilienerwerb zu senken sowie um die Bauwirtschaft zu stärken.

Aus diesen Gründen ist eine Lösung zwingend nötig

Das Grundproblem am Wohnungsmarkt und vor allem beim Immobilienerwerb sind steigende Finanzierungskosten – ob wegen galoppierender Zinsen, hoher Grundstückskosten oder merklich angezogener Rohstoffpreise. Doch der Staat befeuert diese ohnehin dynamische Preisentwicklung zusätzlich und erschwert dadurch den Immobilienerwerb und -besitz. Zugleich profitiert er sogar davon! So halten die Länder beim Immobilienkauf immer mehr die Hand auf, indem sie die Grunderwerbsteuer stetig verteuern – kaum eine Steuerart hat in den vergangenen Jahren so drastisch zugelegt wie die Grunderwerbsteuer. Nahm der Staat 2010 hier noch rund 5 Mrd. Euro ein, mussten Immobilienerwerber zuletzt bis zu 18 Mrd. Euro an den Fiskus zahlen. Allein in Rheinland-Pfalz stieg das Aufkommen aus der Grunderwerbsteuer von 205 Mio. Euro im Jahr 2010 auf rund 763 Mio. Euro 2021. Für dieses Jahr plant das Land mit Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer in Höhe von mehr als 810 Mio. Euro.

BdSt-Mitglieder wissen mehr: Einen ersten Überblick über die Besteuerung von Immobilien gibt der BdSt-Ratgeber Nr. 64 „Haus und Steuern“. Darin werden u. a. die Grunderwerbsteuer erklärt, zudem was bei einer Vermietung steuerlich wichtig wird. Ausführlich und mit geldwerten Tipps informiert das Taschenbuch „Steuern rund ums Haus“. Beide Publikationen können BdSt-Mitglieder kostenlos bestellen unter Tel. 06131-986 100 oder per E-Mail an info@bdst-rlp.de.

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