26.01.2018

Kein FCK-Aufschlag auf die Grundsteuer!

Steuerzahlerbund und Haus & Grund kritisieren Stadt Kaiserslautern

Der Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz und Haus & Grund Rheinland-Pfalz sind empört über den Plan der Stadt Kaiserslautern, die Grundsteuer B von derzeit 460 auf bis zu 525 Prozent zu erhöhen, um dem 1. FC Kaiserslautern Pachtminderungen zu ermöglichen. Es könne nicht sein, dass alle Bürger von Kaiserslautern für den sportlichen Misserfolg und die Finanzprobleme eines Profifußballclubs zur Kasse gebeten werden. Beide Organisationen fordern den Stadtrat auf, diesen absurden Plan zu Fall bringen.

„Profisport sollte prinzipiell nicht von den Steuerzahlern subventioniert werden müssen. Aber die Bürger über eine kräftige Erhöhung der Grundsteuer B zur Kasse zu bitten, um einen angeschlagenen Fußballverein finanziell zu entlasten, ist eine einzige Unverschämtheit. Wo hat es das schon in Deutschland gegeben?“, empört sich René Quante, Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler Rheinland-Pfalz. „Den FCK-Fans in der Stadtspitze und im Stadtrat steht es natürlich frei, ihre Privatschatulle zu öffnen und den Roten Teufeln großzügige Spenden zukommen zu lassen, wenn sie es für so dringend geboten halten. Aber ganz gewiss ist es nicht Sache aller Bürger für den sportlichen Misserfolg und die Finanzprobleme des 1. FC Kaiserslautern in Haftung genommen zu werden.“

„In Vergangenheit war die Stadt Kaiserslautern immer sehr großzügig gegenüber den
Roten Teufeln. Schon der derzeitige Pachtvertrag mit ligaabhängigen Zahlungen zur Nutzung des Fritz-Walter-Stadions war höchst umstritten. Doch die Stadt entschied sich für eine riskante Sportwette und setzte auf den Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga“, erklärt Ralf Schönfeld, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland-Pfalz. „Diese Wette hat die Stadt verloren und nun sollen alle Immobilieneigentümer und Mieter in Kaiserslautern dafür bezahlen. Das ist ein Unding! Sollen gerade Sozialschwache, Rentner und Familien mit Kindern höhere Wohnkosten hinnehmen, um die selbstverschuldeten Finanzprobleme der Roten Teufel zu lösen? Für wen will der Stadtrat eigentlich Politik machen?“

Auch die diskutierte Erhöhung weiterer Steuern in Kaiserslautern, um den Roten Teufeln Pachtminderungen zu ermöglichen, sehen beide Organisationen als nicht gerechtfertigt an.

Foto: Fotoagentur Kunz