12.09.2016

Aus der Flucht in die Ferien

Rheinland-Pfalz bezahlt Flüchtlingen Urlaub

Eine Aktion des Landes Rheinland-Pfalz ermöglicht es Flüchtlings-Familien, in den Urlaub zu fahren. Der Steuerzahler kommt dafür mit rund 30.000 Euro auf. Aber sollte der Staat wirklich Ferienaufenthalte bezahlen?

Das Land Rheinland-Pfalz hat vor 13 Jahren eine Familienferienaktion ins Leben gerufen, die es armen Familien mit Kindern ermöglicht, in einer Jugendherberge oder einer Familienferienstätte Urlaub zu machen. Wohlfahrtsverbände wählen die Familien aus, für die das Land und die Lottostiftung die Urlaubskosten von insgesamt jeweils 30.000 Euro übernehmen. Sinn ist es, den Familien durch einen Urlaub Zeit zum Krafttanken und Erholung zu geben. Einen Urlaub könnten sich die Familien nicht selbst leisten.

Der erhebliche Flüchtlingsansturm des letzten Jahres brachte viele sozial schwache Familien ins Land. Die Mehrheit der Flüchtlinge erhält entweder Asylbewerberleistungen oder Hartz IV. Für solch finanzschwache Flüchtlingsfamilien führt das Integrationsministerium nun eine Sonderferienaktion durch. Sie sollen „nach langen anstrengenden Jahren der Flucht“ endlich eine „Ruhepause“ erhalten, so dass Ministerium. Weiterhin soll der Urlaub der Flüchtlinge dem interkulturellen Austausch gelten. Die Sonderferienaktion fördert das Land mit rund 30.000 Euro.

Während ihres Urlaubs erhalten die Flüchtlinge Kontakte zu anderen Familien, „bei denen auch die Sprache dann kein Hindernis mehr war“, erklärt das Ministerium. Das hört sich nicht nach einem integrativen Austausch zwischen Deutschen und den Flüchtlingen an, vielmehr nach Begegnungen zwischen Flüchtlingsfamilien. Der Integration soll es trotzdem helfen, schließlich findet vor Ort die „Integration“ in das „vorgesehene Ferienkonzept“ statt. In einem weiteren Projekt soll zwischen den anwesenden Familien eine „vorbehaltlose interkulturelle Begegnung“ gefördert werden.

BdSt-Fazit:

Integration ist oft eine schwierige und langwierige Angelegenheit. Dass aber gerade Flüchtlinge, die eigentlich ein stabiles Umfeld benötigen und mit schwierigen Veränderungen zurechtkommen müssen, auf Staatskosten in den Urlaub geschickt werden, ist verfehlt. Integration gelingt vor Ort durch Begegnungen mit Nachbarn und durch Deutschkurse – gewiss nicht durch Urlaube. Die Urlaubskosten bringen angesichts der extrem hohen Asylkosten gewiss kein Fass mehr zum Überlaufen. Allerdings sendet diese Aktion das falsche Signal, in Deutschland gäbe es Sozialleistungen und Wohlstand im Überfluss. Von dem ohnehin vorhandenen Missmut im Land, der so unnötig verstärkt wirkt, ganz zu schweigen.

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